Auflagemenge und Abbrandintervall optimieren

  • Hi Steffen,


    die 130 Minuten hatte ich nur als beliebigen Zeitraum festgelegt um eine Durchschnittstemperatur zu errechnen, da dort die Temperaturen so ziemlich alle auf dem gleichen Niveau sind. Die Temperatur T-avg. Brand VBS ist die durchschnittliche Temperatur während des Abbrandes, also während Flammen zu sehen sind...


    Einen weiteren Manteltemperaturfühler habe ich bestellt.....


    Gruß

    Oli

  • Was noch anzumerken ist : du verheizt aber auch 2kg mehr als vorgegeben ist. Über die 3 Stunden (oder 3 Auflagen) sind die Werte vielleicht im Mittel besser. Auch wird die Temperatur am VBS niedriger ausfallen. Du solltest nur schauen das es so 6-7 Stücke holz sind, mit 25 Länge sollte das doch problemlos möglich sein.

  • Hier nochmal ein Bild von meinem Ofen, hochkant eingestellt. Letzter Abbrand vor 24 Stunden mit teilmenge (9kg) hier gut zu sehen ist das 9kg Fichte doch sehr viel „Holz“ im Gegensatz zu Hartholz ist. Die höhere Temperatur im Brennraum merkt man schon, habe mir eben beim Foto machen die Haare am Pony versengt 🙈


  • Hi Steffen,


    sind tolle Bilder!

    Die Frage, die ich für mich noch nicht beantworten kann ist, ob mein Brennraum für 4,5 kg Hartholz nicht viel zu groß ist.....

    Nach der BDA sind es 13 kg in 2-3 Auflagen, ergo 4,3 bis 6,5 kg.


    Gruß

    Oli

  • Dein Ofen ist ja eigentlich geprüft mit 4,5kg Holz …ob nun die Grundfläche den Normen entspricht(was sie ja eigentlich sollte!) kann ich nicht sagen, da müssten die voll Profis zu antworten. Vielleicht gelten beim kombiofen auch andere Normen wie beim Grundofen!


    Vielleicht rechnet dir hier ja jemand die benötigte Grundfläche aus, eine brennraumverkleinerung wäre ja eigentlich leicht zu realisieren. Obwohl du damit natürlich die Genehmigung verlierst.


    Wie lang sind deine Scheite? Wenn du 33er hast könnte ein Versuch auf 25 vielleicht was bringen.


    Aber du hast recht, der brennraum erscheint recht groß.

  • Die EN15544 gilt(nicht) für Zitat:

    1 Anwendungsbereich Die vorliegende Norm enthält Festlegungen für die Bemessung von Kachelgrundöfen/Putzgrundöfen auf Basis der erforderlichen Nennwärmeleistung, wie sie vom Hersteller angegeben wurde. Dabei handelt es sich um handwerklich individuell gesetzte Kachelöfen/Putzöfen. Die Norm ist auf Scheitholz befeuerte Kachelöfen mit einmaliger Brennstoffauflage je Speicherdauer mit maximalen Brennstoffmassen zwischen 10 kg und 40 kg und einer Speicherdauer (Nennheizzeit) von 8 h bis 24 h anzuwenden. Diese Norm gilt für Kachelgrundöfen/Putzgrundöfen mit dem Ausbaustoff Schamotte mit einer Rohdichte zwischen 1 750 kg/m3 und 2 200 kg/m3, einer offenen Porosität von 18 Vol. % bis 33 Vol. % sowie einer Wärmeleitfähigkeit im Temperaturbereich von 20 °C bis 400 °C zwischen 0,65 W/mK und 0,90 W/mK. Diese Norm gilt für Kachelgrundöfen/Putzgrundöfen mit seitlicher Verbrennungsluftzufuhr in den Brennraum und einer Einlassgeschwindigkeit von 2 m/s bis 4 m/s, wobei die Höhe der tiefsten Öffnung mindestens 5 cm oberhalb des Bodens der Brennkammer liegt. Diese Norm gilt nicht für Kombinationen mit Wasserwärmetauscher für Zentralheizungen oder andere Wärme entziehende Einbauten, wie Wasserschiff, Glasscheiben größer als 1/6 der Brennraum-Innenfläche und dergleichen, und gilt nicht für Kombinationen mit Heizeinsätzen/Kamineinsätzen gemäß EN 13229. Diese Norm gilt weiterhin nicht für in Serie vorgefertigte bzw. teilvorgefertigte Speichereinzelfeuerstätten nach EN 15250.

    Ende Zitat

    Für in Serie vorgefertigt gilt EN 15250

  • Hallo zusammen,


    bzgl. der Holzauflagemenge habe ich hier nochmal eine andere BDA (die aktuelle vom Hersteller).

    Hier steht nun 11 kg empfohlene Auflagemenge mit Zugsystem, nix mit Ergänzung Nennheizzeit oder so.

    Ich schreibe denen mal eine Mail.

    Ich benutze übrigens 25er Scheite, da mein Brennraum für 33er zu schmal ist. Ja, der zweite Abbrand nach 2 Stunden oder so, brennt ganz anders. Das Flammenbild ist viel heller, bzw. deutlich höhere Farbtemperatur. Dieser war mit 5 Scheiter mit insgesamt 5 kg.


    Gruß

    Oli

  • Hallo zusammen,


    hier die Antwort von Camina & Schmid:


    Die maximale Auflagemenge pro Abbrand soll 4,5 kg nicht überschreiten, die Empfehlung pro Tag ist daher zwischen 11-13kg pro Tag


    13 kg mit 2-3 Abbrände pro Tag?????

    13 kg/d = > 1,8kW Heizleistung kontinuierlich!


    Ich habe nun ein paar Abbrände mit 4,5 kg gemacht. Spitzentemperatur am Verbindungsstück im Schnitt 180°C, durchschnittliche Abbrandtemperatur 140°C.

    Was sagt Ihr dazu?


    Gruß

    Oli

  • Meine Bemerkungen unten fett.

    Von Bedeutung scheint mir Ihre Aussage: "Dieser verrichtet seither seinen Dienst für meine Belange recht zufriedenstellend." Holz verbrennen ist keine exakte Wissenschaft: es gibt zu viele diskrete / unbekannte Parameter: der Ofenverkäufer, der Ofenbauer, das Verhalten der Anwender und seine Erwartungen, der Energieträger, die Umwelteinflüsse.

    Das soll kein Alibi sein um sich von Bemühungen für Verbesserung zu dispensieren. In unserer Nachbarschaft ist einem vor ein paar Tagen der Kamin um die Ohren geflogen: zu viel Kohlenmonoxid. Der hatte wohl auch experimentiert mit der Luftzufuhr. Resultat: Heli - Einsatz und Spitalaufenthalt.

  • Finde auch das die Abbrandtemperatur schon sehr niedrig ist…wahrscheinlich ist auch die Verbrennung schlecht. Meiner laienhaften Meinung ist es hier wohl wirklich sinnvoll erstmal einen größeren Schwung zu verbrennen und nachher „sachte“ nachzulegen, immer die Temperatur im VBS im Auge. Hier wären dann so ca 200 grad anzupeilen.

  • Hallo zusammen,


    da in der Antwortmail des Herstellers extra geschrieben wurde, dass die Aussage jemanden von der Technik gemacht hat, habe ich gefragt, wie groß denn dann die tägliche Auflagemenge bei Verwendung eines metallischen Nachheizkasten wäre - 6 kg wie in der BDA???? Die Antwort - Schweigen...


    Wenn jetzt schon Hersteller keine Ahnung mehr hat, wie kann dann der Vertrieb oder gar der verbauende Handwerker von diesem Produkt Ahnung haben.....und wenn der Handwerker dann doch etwas anderes sagt, als in der BDA steht, dann wundert sich der Kunde und erklärt zwangsläufig irgendjemand für ahnungslos - meist nicht den Hersteller....


    Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass der Abbrand von Holz nicht einmal im Labor exakt ausgewertet werden kann, schon gar nicht mit meinen bescheidenen Mitteln zu hause, dann zwingt mich doch der Hersteller mit solchen Aussagen zum Handeln. Ich warte nun gespannt auf mein zweiten Thermosensor den ich am Stutzen anbringen werde und beobachte den Temperaturabfall im Zug. Zusammen mit der absoluten Temperatur und dem optischen Flammenbild lässt sich vielleicht so grob abschätzen, ob die Verbrennungsqualität passt.


    Unten habe ich wieder ein paar Flammenbilder abgelegt. Wo ist das Abbrandende? Das Problem sind die letzten züngelnden Flammen. Deshalb vergleiche ich meist die Durchschnittstemperaturen in den ersten 60 min.


    Gruß

    Oli

  • Hallo Oli,


    Ende der Verbrennung ist erreicht, wenn keine gelbe Flammen mehr zu sehen sind und ich vermute dass die letzten züngelnden Flammen von Ästen im Holz herrühren, welche ienfach etwas länger brauchen zum Verbrennen.

    Erst wenn nur noch blaue Flammen zu sehen sind, schließe ich bei mir die Luftzufuhr!

    Wie möchtest du im Nachhinein noch einen weiteren Fühler anbringen?


    Viele Grüße


    Jochen

  • Hi Jochen,


    naja, ich werde am Stutzen einen zweiten Fühler setzen (es ist ein Kombiofen und an das Ofenrohr komme ich problemlos ran).

    Damit kann ich erstens sehen, wie hoch die Abbrandtemperaturen sind und ob die im Datenblatt anzunehmenden "493°C" erreicht werden.

    Außerdem kann ich damit den Temperaturabfall vom Stutzen bis ins Verbindungsstück messen, so dass ich mit den Klappen meine beiden parallelen Nachheizflächen optimal betreiben kann.


    Wenn ich die Luftzufuhr schon schließe, wenn nur noch blaue Flämmchen zu sehen sind, dann ist meine Scheibe am nächsten morgen total schwarz. Ganz schließe ich sie deshalb nie, denn das zu putzen ist mühsam!


    Gruß

    Oli

  • Hallo zusammen,


    nach langer Lieferzeit ist nun endlich der zweite Temperaturfühler angekommen, mit dem ich nun die Temperaturdifferenz zwischen Stutzen und Verbindungsstück messen will.

    Ich habe nun zum Abgleich der beiden Typ-K Elemente eine Vergleichsmessung am Verbindungsstück gemacht, damit ich den Temperaturabfall im Zugsystem später besser abschätzen kann. Ein zweites Loch möchte ich in den Stutzen ungern bohren, nur um die Sonden bei 400-500°C zu vergelichen.


    Hier das Ergebnis:

    Ich habe die Differenz der beiden Sonden (in K) in Abhängigkeit der gemessenen Temperatur des kurzen Messfühlers aufgetragen.

    In der Anheizphase, also in den ersten 8 min., war die Differenz mit bis zu 12K sehr hoch. Ich denke das liegt an der unterschiedlichen Sondendicke. Deshalb habe ich diese Phase nicht berücksichtigt.


    Die Punkte lassen sich im Prinzip in drei Abschnitte einteilen:


    1) Punktewolke um die Spitzentemperatur bei 200°C, wobei der obere Anteil noch dem Aufheizen entspricht und die untere Hälfte der Abkühlung.

    2) lineare Abkühlung mit konstantem Gefälle zwischen 150°C und 65°C

    3) Abkühlungsphase <65°C praktisch ohne Differenz der beiden Sonden (ca. 0,3K)


    Die Frage ist nun, wie verlässlich die Extrapolierung der rosa Geraden bis 500°C ist?


    Gruß

    Oli

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