handwerklich gesetzter Feuerraum vs. Industrieller Feuerraum ; Querschnitt Überbrand ; Prallplatte

  • Hallo Grundofenfans,


    grundzätzlich favorisiere ich den handwerklich gesetzten Feuerraum gegenüber dem industriell vorgefertigten. Zu zwei speziellen Punkten würde mich dennoch Eure Meinung interessieren:


    Aus den Bildern hier im Forum sehe ich bei den handwerklich gesetzten Feuerräumen

    1. keine Prallplatte und

    2. jeweils einen "Ausgang" aus dem Brennraum mit üppigem Querschnitt.

    Bei industriellen Brennräumen (z. B. Brunner oder Hoxter) erkennt man in den Zeichnungen

    1. eine Prallplatte und

    2. ist der "Ausgang" aus dem Brennraum recht klein im Querschnitt (z. B. Durchmesser 18 cm für Ofen mit bis 15 kg Holzauflage).


    Zu 1. Was soll die Prallplatte bringen? Und wenn die was bringt, warum baut man dann keine in die handwerklich gesetzten Brennräume?

    Zu 2. eigentlich sollte doch der "Ausgang" aus dem Brennraum mindestens den Querschnitt des Sturzzuges haben. Ein kleinerer Querschnitt bringt doch unnötig Druckverluste. Warum haben die industriellen Brennräume hier oft so kleine Querschnitte?


    Vielleicht bringt da jemand Licht ins Dunkel. ;)


    Schönen Gruß

    Andreas

  • Wir sehen den Grundofen nicht als Feuerraum mit nachgeschalteten Zügen sondern als Einheit.


    Industrielle Feuerräume haben für den normalen Ofenbauer den Vorteil dass der Feuerraum geprüft ist und dass er danach einen, fachlich richtigen oder auch nicht richtigen, Zug dranhängen kann.

    Mit dem Persilschein der Feuerraumprüfung nimmt der Schornsteinfeger dann den Ofen ab, ob er gut ist oder nicht.


    Unsere Öfen sind dokumentiert und berechnet von der Ofentür bis zum Ende des Schornsteins.

    Das ist der Unterschied.

  • Hallo Herr Kern,


    was Sie schreiben ist zweifelsohne richtig. Da ich nun hier im Forum schon das ein oder andere gelesen habe und in vielen Fällen gedanklich zugestimmt habe, wusste ich das allerdings schon.


    Was mich als neugierigen und wissenschaftlich denken Menschen trotzdem interessiert, ist, ob es für die gewählte Bauform der industriellen Feuerräume einen verständlichen (und vernünftigen) Grund gibt. Die könnte man ja auch ohne Prallplatte und mit großem Querschnitt am Austritt prüfen und verkaufen.


    Meine Vermutung ist, dass die Prallplatte vielleicht ein schöneres Flammenbild (für die Feuergucker) ergibt, hinsichtlich Ofentechnik aber eher kontraproduktiv ist - Zusätzlicher Widerstand.


    Beim Austrittsquerschnitt habe ich die Vermutung, dass ein kleiner Querschnitt leichter zu standardisieren ist, denn:

    - An einen großen Querschnitt lassen sich schlecht Züge mit kleinerem Querschnitt ansetzen. Dann ist womöglich auch die Zulassung ungültig. Umgekehrt geht das sehr wohl und wird auch gemacht.

    - Für einen großen Querschnitt fehlt bei seitlichem Austritt schlicht der Platz.

    Aus Sicht der technischen Funktion ist das natürlich nonsens. Der Sinn ergibt sich nur aus der Standardisierung und der damit verbundenen Kostenersparnis.


    Können Sie diese Vermutungen bestätigen?


    Danke und Gruß

    Andreas

  • Andreaz

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