Hallo Forumsmitglieder,
ich verfolge das Forum schon länger. Ich habe vor in Zukunft meine kleine Hütte (80qm) mit einen Grundofen zu beheizen. Ist sicherlich in den oberen Stockwerken nicht möglich, weil keine Strahlungswärme dort ankommt.
Ich habe mich mit Grundöfen ein wenig beschäftigt, die Funktionsweise ist mir klar. Trotzdem tauchen natürlich Fragen auf.
Meine erste Frage wäre: Ist es möglich die heißen Rauchgase über eine Klappe direkt in die oberen Stockwerke leiten zu können. Sodass ich selber entscheiden kann, wo es warm werden soll, in den unteren oder oberen Räumen! Sind solche langen Züge machbar? Wobei die Rauchgase dann eben im zweiten Stock in den Schornstein münden würden, ist dies erlaubt?
Zweite Frage:
Sitzbank, Ofenbank: Kann eine Ofenbank konstruktiv so gebaut werden, das sie NICHT zu heiß wird, das sie angenehm warm ist und bleibt? Ev. die Züge erst nutzen, wenn die Gase abgekühlt sind, dann steigen sie aber womöglich nicht mehr in die Höhe?
Oder ist eine angenehme Wärme nur über Klappen zu realisieren, die dann eben zugemacht werden, wenn angenehm warm.
Dritte Frage/n:
Mir gefallen diese Kamineinsätze mit viel Glas überhaupt nicht, sie erinnern mich an ein Aquarium.
Überhaupt: ich möchte einen Grundofen OHNE Gusseisernen Einsatz, ohne Heizeinsatz.
Meine Frage: Was ist denn heutzutage günstiger: Heizeinsatz einbauen(natürlich zertifiziert(?))oder den Feuerraum händisch mit Steinen (Schamotte) konstruieren lassen? Plus Zusatzkosten, Abgasmessung, wieviel?
Sollten denn die Türen Glaseinsätze haben, ist dies für einen Grundofen praktikabel? Mal abgesehen davon, das man das Feuer beobachten kann. Ist eine Glasscheibe effizienter als eine Gusseiserne Türe OHNE Glas?
Welche Art von Türe ergibt die bessere Abstrahlung in den Raum bzw. die schnellste Abgabe von Sofort-Wärme in den Raum? Hat hier jemand gemessene Werte oder Erfahrung?
Vierte und mehr Frage/n:
Mir gefallen diese russische Öfen:
Außen unverputzt, das Mauerwerk sichtbar. Verputzen, wenn einem die Außenansicht nicht mehr gefällt kann man auch im Nachhinein noch.
Kennt jemand einen solchen Ofen in Betrieb?
Sind die außen sichtbaren Steine denn normal gebrannte Ziegel oder spezielle, ev. hochgebrannte Ziegel, weiß das jemand? Oder Ziegel mit Schamott-Anteil?
Innen, der Brennraum ist natürlich Schamott, die Züge auch!
Zwischen Schamott und Außenwand Ziegel liegt ein Luftspalt, der in der Regel durch Einlegen von Pappe hergestellt wird. Diese wird dann später herausgenommen oder wird abgebrannt (bin ich mir nicht sicher!).
Und weiß jemand um die Funktionstüchtigkeit dieser Öfen, z.B. den Kuznetsov-Ofen auch Zwei-Glocken-Ofen genannt.
Wobei viele dieser Öfen auch mit Herdeinsatz gebaut werden, worauf man dann kochen kann. Dieser Art der Öfen meine ich aber nicht, auch wenn in der Skizze in der PDF_Datei wohl teilweise mit Herd konstruiert dargestellt ist. Es gibt diese Öfen in den verschiedensten Bauweisen als reine Grundöfen (mit ROST eben), die teilweise auch ein Warmhaltefach haben oder auch ein Backfach. Aber sie gibt es auch als ganz "einfache" Zimmeröfen ohne Kochherd, ohne Backfach oder Warmhaltefach. Und eben auch MIT Rost!
Ich füge eine PDF-Datei mit an (diese wurde mittlerweile ergänzt). Vielleicht schaut sich jemand die Zeichnungen an, kann etwas dazu sagen. Die
letzte Skizze ist wohl ein anderer Ofen OHNE Rost. Und eher zur Verdeutlichung des Funktionsprinzips der Glocken.
Dann eine große grundsätzliche Frage zu diesen Öfen, was ich eben NICHT verstehe:
Warum sind diese Öfen fast immer mit ROST versehen, haben i.d.R. extra Zugtüre unten. Fast alle gemauerten Zimmeröfen dieser Art (ich meine jetzt nicht diese riesigen russischen monströsen Öfen) arbeiten mit Rost. Hierüber gibt es auch viele Videos auf Youtube.
Aber warum? Ein Grundofen mit Zügen arbeitet doch mit Feuer auf dem Boden, OHNE Rost.
Warum weichen diese russischen Öfen davon ab, wobei die Idee der Züge (oder dieser Glocken) doch grundsätzlich identisch sind: den heißen Rauchgasen soviel Wärme wie möglich auf ihrem Weg in den Kamin zu entziehen und zu speichern. Aber noch genügend warm sind um noch im Kamin aufsteigen zu können.
Würde mich auf Antworten freuen. Bin technisch nicht so sehr in der Materie verhaftet, vielmehr interessiert mich der Aufbau, das handwerkliche. Vielleicht kann mir aber jemand die Sache mit den Rosten näher bringen, warum die so wichtig sind bei dieser Art von Öfen. Wobei ich die Öfen selber für recht ähnlich der in unseren Breiten gebauten Grundöfen halte, beide sind Grundöfen mit langen Zügen. Aber mir fehlt die Brücke zum Verständnis warum beide als Grundöfen gehandelt werden, jedoch einmal MIT Rost, einmal OHNE Rost. Warum favorisieren diese russischen Glockenöfen auch in ihrer einfachsten Form (als reiner Zimmerofen) die Rostfeuerung? Sind die Kamine dort anders gebaut, braucht man eine schnellere Verbrennung, mehr Hitze weil es dort in der Regel eben MINUS 40 Grad hat. Keine Ahnung! Ich konnte den Grund nicht herausfinden.
Aufgrund der "Literatur" (von google russisch ins deutsche "übersetzt") die ich gefunden habe, haben diese Öfen durchaus einen guten Wirkungsgrad.
[COLOR="red"]Wer kann Licht ins Dunkel bringen?[/COLOR]
Ist die Inbetriebnahme eines solchen "russischen Glockenofens" jemand bekannt? Oder auch nur eines normalen russischen Ofens mit Ziegel mit normalen senkrechten oder waagrechten Züge?
Oder macht es keinen Sinn sich mit dieser Art von Öfen zu beschäftigen, weil sie niemand in Deutschland baut, weil nicht erlaubt sind oder weil keine Software zu Verfügung steht oder, oder, oder...?
Dann hätte ich noch weitere Fragen:
Welche Berechnungsart, welcher der neuen DIN bzw. Vorschriften wäre denn vorzuziehen um eine realistische Berechnung eines Grundofens zu gewährleisten, die Deutsche, die Österreichische oder die Schweizerische?
Welche Formeln, Berechnungen geben die einzelnen Größen, Stellgrößen, Meßwerte am Besten wieder?
Nach welche "Vorschrift", welche Art von Berechnung, DIN, Regelwerk sollte, kann ein seriöser Ofenbauer arbeiten?
Ist es sinnvoll über einen Grundofen eine Heizung zu betreiben, z.B. für den Vorlauf für Heizkörper?
Ist es sinnvoll über einen Grundofen Warmwasser zu betreiben für das Duschen am Morgen oder Abends? Oder für einen schnellen Abbrand NUR zum Duschen, wenn man davon ausgeht das der Grundofen ein Dauerstrahler ist und MORGENS nicht unbedingt eingeheizt werden muss, weil der Raum noch warm genug ist.
Ist eine Schneller Abbrand NUR für Warmwasser mit Hilfe von Klappen für den Zugweg der Verbrennungsgase möglich? Also eine Absorber damit direkt "beheizen" ohne Zwischenspeicher, geht das? Quasi wie eine Gastherme!
Oder alles viel zu kompliziert und lieber ein Durchlauferhitzer einbauen für das "schnelle Duschen" zwischendurch???
Es soll so einfach wie möglich sein. Einfach heißt eben für mich auch, das ich nicht zu viele andere Möglichkeiten, Alternativen der Energiegewinnung im Hause haben möchte.
Einfach heißt so wenig wie möglich gesteuert. Heizung soll so einfach wie möglich gehalten werden für das 80 qm Haus, das auf zwei Stockwerke verteil ist.
Falls Heizkörper zum Einsatz kommen, dann hätte ich am liebsten ein Einrohrsystem mit Bypass-Möglichkeiten.
Ich bedanke mich jetzt schon für konstruktive Antworten oder auch gerne Kritik.
Bin dankbar für Ideen, Vorschläge, welcher Ofentyp usw.
Warme Hallen wünsche ich Euch allen, Uwe
Was meint Ihr zum Anhang. Ev. jemand dabei aus Russland, Baltikum, Ukraine, der einen solchen Ofen in Betrieb kennt?